Hier finden Sie Pressemitteilungen zur Haase Tank GmbH, aber auch rund um Themen wie die Lagerung von Heizöl, Wärmespeicherung, aktuelle Gesetzgebungen und Brancheninformationen.

Kugelform bringt Sicherheit (Zeitschrift des Kfz-Verbands Niedersachsen/Bremen 04/2023)

Leichtflüssigkeitsabscheider als fugenlose Einheit
Ein Werkstattbetrieb muss sich um viel­fältige Aufgaben in seinem Betrieb kümmern. Eine davon ist der Umwelt­schutz. Häufig haben Kfz-Werkstätten Ölabscheideranlagen auf ihrem Be­triebsgrundstück. In der Regel verrich­ten die Anlagen auch klaglos ihren Dienst. Man achtet wenig auf die Anla­ge, da sie sich auch nicht im ständigen Blickfeld befindet. Um die Mitgliedsbe­triebe über das Thema Leichtflüssig­keitsabscheider zu informieren, nutzt der Landesverband die Expertise der Firma Haase Tank GmbH. Im Folgenden sind alle relevanten Informationen an­hand der Produktpalette von Haase Tank zusammengefasst.
Der ordnungsgemäße Betrieb der Ab­scheideranlage ist elementar wichtig, um die Funktionsfähigkeit sicherzustel­len. Hierfür ist es notwendig, ein Be­triebstagebuch zu führen, in dem die monatliche Eigenkontrolle und halb­jährliche Wartung dokumentiert wird. Die Selbstüberwachung kann durch ei­nen geschulten Mitarbeiter oder eine geeignete Fachfirma erfolgen. Bei ei­nem eintägigen Lehrgang, der von Her­stellern, Berufsverbänden, Handwerks­kammern und Sachverständigenorga­nisationen angeboten wird, kann die erforderliche Sachkunde erworben wer­den.
Um die Betriebsfähigkeit der Abschei­deranlage sicherzustellen, müssen ent­sprechend der DIN 1999-100 bei der monatlichen Kontrolle folgende Maß­nahmen dokumentiert werden: Kontrol­le des Abscheiders auf Aufstau-Ereig­nisse und grobe Schwimmstoffe, Mes­sung des Schlammpegels und der abgeschiedenen Leichtflüssigkeit, Prü­fung der selbsttätigen Verschlussein­richtung und der Warneinrichtungen sowie Sichtkontrolle des Koales­zenzeinsatzes auf Verstopfung.
Bei der halbjährlichen Wartung ist es wichtig, dass die Innenbereiche, Ein­bauteile, Beschichtungen und der Koa­leszenzeinsatz auf Beschädigungen überprüft werden. Zudem müssen die Verschlusseinrichtung, die Probenah­me-einrichtung und die Sonden der Warnanlage gereinigt werden. Um de­ren Funktionstüchtigkeit zu gewährleis­ten, sollte die Warneinrichtung auch durch eine Alarmauslösung getestet werden. Dazu wird bei den meisten An­lagen der Aufstausensor in das Wasser eingetaucht und der Ölschichtdicken­sensor aus dem Wasser herausgezo­gen.
Diese regelmäßigen Kontrollen sind von grundlegender Bedeutung für den si­cheren Betrieb der Anlage, da durch sie vorhandene Beschädigungen frühzeitig erkannt und beseitigt werden können, bevor sich die Mängel verschlimmern und eine kostspielige Sanierung erfor­derlich wird. Darüber hinaus ermöglicht die bedarfsgerechte Entleerung der An­lage eine effizientere Nutzung.
Um den ordnungsgemäßen Zustand und sachgemäßen Betrieb der Abschei­deranlage zu prüfen, muss diese vor Erstinbetriebnahme und danach im Ab­stand von 5 Jahren einer Generalins­pektion unterzogen werden. Dabei muss der externe Prüfer unabhängig und fachkundig sein. Nach vorheriger vollständiger Entleerung und Reinigung der Anlage wird der bauliche Zustand begutachtet und eine Dichtheitsprü­fung durchgeführt. Hierbei wird die Ab­scheideranlage im Zu- und Ablauf mit Dichtblasen abgesperrt und vollständig inklusive der Schachtaufbauten min­destens bis 20 mm unterhalb der nied­rigsten Schachtabdeckung mit Wasser gefüllt.
Häufig treten bei dieser Prüfung Mängel auf, beispielsweise das Ablösen der ölbeständigen Beschichtung sowie Un­dichtheiten an Rohranschlüssen und in den Fugen der Schachtaufbauten. Um diese Mängel zu beseitigen, muss die Anlage außer Betrieb genommen und entleert werden. Die innere Wandung muss trocken und ölfrei sein, bevor neue Materialien aufgetragen werden können, diese wiederum benötigen eine gewisse Trocknungszeit. In dieser Zeit kann die Abscheideranlage nicht ge­nutzt werden, je nach Sanierungsauf­wand kann dies einen Ausfall von meh­reren Tagen und unter Umständen auch Wochen bedeuten. Falls bei der nächs­ten Generalinspektion erneut Mängel auftreten und die Anlage unter Umstän­den noch zu klein bemessen ist, sollte der Betreiber sich Gedanken um eine neue Anlage machen – bevor wieder ein zeitaufwendiges und teures Sanie­rungsverfahren zum Tragen kommt.
Der Schlüssel zum Erfolg
Das sind die gegen Null laufenden Be­triebskosten. Bei den Haase-Leichtflüs­sigkeitsabscheidern wird der gesamte dreischichtige Aufbau aus einem Harztyp hergestellt, somit ergibt sich eine kompakte Einheit und eine unempfindli­che Innenoberfläche.
Dagegen muss Beton durch eine Be­schichtung oder einen Inliner geschützt werden. Beschichtungen nutzen sich jedoch mit der Zeit ab und Inliner wer­den nur in den Grundbehälter einge­bracht, der Schachtbereich bleibt meist ungeschützt. Somit ergeben sich im Laufe der Betriebsjahre Sanierungskos­ten, die gemeinsam mit dem Anschaf­fungspreis die Kosten eines GFK-Ab­scheiders deutlich übersteigen.
Eine dauerhafte Lösung
Der Leichtflüssigkeitsabscheider von Haase ist durch die einzigartige Verbindung des Werkstoffs GFK mit der Ku­gelform eine fugenlose Einheit. Der Domschacht wird im Produktionsprozess direkt an den Tankkörper angearbei­tet und kann je nach Einbautiefe des Abscheiders beliebig angepasst werden.
Der Haase-Abscheider ist dreischichtig aufgebaut, zwi­schen den GFK-Wänden befindet sich eine Füllschicht aus kunstharzgebundenen Kieseln.
Einfach und robust für minimalen Aufwand
Der Abscheidertyp LPA vereint den Schlammfang und den Koaleszenz­abscheider kompakt in einem Tank. Durch die Kugelform des Behälters er­gibt sich eine optimale Strömungs­führung, wodurch der Koaleszenzeinsatz bis zur Nenngröße 15 fil­terlos ausgeführt wird. Da­mit und durch den im Füh­rungsrohr geschützten selbsttätigen Verschluss am Ablauf reduziert sich der Wartungsaufwand auf ein Minimum. Der übersichtliche Aufbau und die leicht zugängli­chen Einbauteile ermögli­chen jedem Betreiber und Prüfer eine einfache Kontrolle der Anlage.
Diese Konstruktion sorgt für die dauer­hafte Dichtheit des Behälters, sowohl von innen als auch von außen. Durch diesen speziellen Wandaufbau kombi­niert der GFK-Abscheider die chemi­sche Beständigkeit von Kunststoff mit der Stabilität von Beton in sich.
Dank des geringen Gewichts und der kompakten Bauform geht der Einbau schnell und unkompliziert vonstatten, auch das spart Zeit und Geld.
(Quelle: kfz-nds.de 4_23)

Hackschnitzel + Heizöl – das passt (Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 11/2023)

Alles spricht zur Zeit von kommunaler Wärmeplanung, der Notwendigkeit, hier erneuerbare Energie einzusetzen, über Kosten, den nötigen Zeitvorlauf und darüber, ob das alles so zu schaffen ist, wie im Gebäudeenergiegesetz angelegt. Wie es zumindest im kleinen Maßstab funktionieren kann, zeigt ein Beispiel aus Oberbayern.
Echt malerisch: Südlich des Chiemsees liegt Rottau, eine ehemalige Gemeinde mit etwa 1.100 Einwohnern, die schon seit 1972 zum Markt Grassau gehort. Echt fortschrittlich: Im Zuge der Energiewende hat die „Wärmeversorgung Grassau KU AöR“ beschlossen, für die Bürger beider Ortsteile Fernwärme anzubieten. Nach Grassau wurde nun auch das Projekt für den Ortsteil Rottau abgeschlossen. Wie der Projektleiter der Gemeinde, Sebastian Stephan, betont, geht es dem Kommunalunternehmen dabei nicht darum, große Gewinne zu erzielen. ,,Wir wollen kostendeckend arbeiten und unseren Anwohnern eine optimale und wirtschaftliche Lösung bieten“, sagt er. Demzufolge ist die Kilowattstunde für die Fernwärme mit rund 12 Cent kalkuliert, was im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden durchaus günstig ist. Bis sich das rechnet, wird es wohl einige Jahre dauern. Die Kalkulation wird jährlich überprüft. Denn für die Kosten ist u.a. der Preis der Hackschnitzel ausschlaggebend, die als Brennstoff genutzt werden. In einer Lagerhalle liegen dafür rund 400 Kubikmeter der Späne parat, um den 1,4-Megawatt-Hackschnitzelkessel zu befeuern.
Rundum sicher
Um sicherzugehen, dass immer die benötigte Wärme zur Verfügung steht, dient ein Pufferspeicher mit 45.000 Liter zur überbrückung. Zusätzlich wurde „als Redundanz“, wie es Sebastian Stephan beschreibt, noch ein 1,6-MW-Ölkessel installiert, der von einem Haase-Tank mit 4.900 Li­tern Fassungsvermögen versorgt wird. Installiert hat den die Firma Tankbau Willberger, die seit 1994 im Landkreis Rosenheim Beratung, Verkauf, Montage und Service für alle Tanksysteme von Haase anbietet. Mit dieser Kombi aus Hackschnitzel und Heizöl ist die Fernwärmeversor­gung für die etwa 150 Häuser, die in Rottau angeschlossen werden, stets sicher. Der Ölkessel kann im Havariefall den Wärmebedarf komplett abdecken. Zudem ist der Holzbrennstoff eine emissionsarme und heimische Energie. Auch in Grassau wurde bereits diese Kombination gewählt und hat sich bewährt.
Kein Zwang
Da in der Gemeinde kein Gasnetz anliegt, heizen die meisten Bewohner mit Öl. Wie Sebastian Stephan berichtet, haben sich zum Start im Oktober etwa die Hälfte der Rottauer an die neue Fernwärme anschließen lassen. Einen Zwang dazu gibt es nicht. Jeder kann auch einen eigenen Kessel, eine Solaranlage oder einen Kachelofen verwenden. Die ersten Fernwärmeverträge wurden bereits 2021 abgeschlossen. ,,Wenn sich das nach der Wirtschaftlichkeitsberechnung trägt und die Anschlussdichte entsprechend hoch ist, lässt es sich verwirklichen“, sagt Stephan. Den Hauseigentümern stehen auf jeden Fall – auch mit Blick auf das Gebäudeenergiegesetz – verschiedene Möglichkeiten und individuelle Lösungen offen.
Hans-Henning Manz
(Quelle: Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 11/2023)

Tankbranche hat profitiert (Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 07-08/2023)

Tankbranche hat profitiert
Rund 70 Tankbau-Unternehmer brachten zur diesjährigen Partnertagung beim GFK-Spezialisten Haase in Großröhrsdorf nahe Dresden viel Zuversicht und gute Geschäftszahlen mit. Die Entwicklungen im Energiemarkt in den vergangenen 18 Monaten verschafften der Tankbranche neuen Auftrieb.
Den Optimismus, der auf der diesjährigen Haa­se-Tagung Ende Juni in Großröhrsdorf zu spüren war, verdankt die Branche verschiedenen positiv wirkenden Faktoren.
Wie die Haase-Geschaftsführer Tho­mas Falkenbach, Thomas Wobst und Tino Vilsmeier ihren rund 70 Gästen berichten konnten, erfreuten sich vor allem die oberirdischen GFK-Tanks im vergangenen Jahr wachsender Beliebtheit. Und auch im ersten Halbjahr 2023 entwickelte sich das Geschäft erfreulich auf vergleichsweise hohem Niveau.
Solide Geschäfte
Damit liegt Haase durchaus im Branchentrend. Denn nach den Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie stieg der Absatz an Tanksystemen in 2022 um 16 Prozent und im ersten Quartal des laufenden Jahres bereits um 18 Prozent. Am Jah­resende könnte sich die Nachfrage im Vergleich zu 2021 damit sogar um rund 50 Prozent erhöhen.
Angetrieben wurde die Entwicklung zunächst von der Sorge, ob nach den Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine noch genug Gas für den Winter zur Verfügung steht. Wer konnte, setz­te wieder auf Heizöl und einen sicheren Energievorrat – im privaten Bereich ebenso wie im gewerblichen oder in der Industrie. Gab es in den Vorjahren immer mehr Demontagen von Heizölverbraucheranlagen, so ging dieser Geschäftszweig für die Tankfachbetriebe im vergangenen Jahr merklich zurück. Und ja, die bauen auch wirklich lieber moderne Tankanlagen ein, als einfach nur alte abzureißen.
Erfahrungen aus der Praxis
Das kann Thomas Prinz vom Tankschutz-Service Remshagen aus dem südöstlich von Köln gelegenen Rösrath nur bestätigen. Seit 13 Jahren hat die Firma bereits Haase-Tanks im Sortiment und sammelte damit gute Erfah­rungen. ,,Vor allem die Kompakttanks, die aus einem äußeren GFK-Mantel und einer Innenhülle bestehen, sind eine gute Alternative zu Kunststoffbat­terietanks“, sagt er. Weiterer Vorteil: Sie verfügen über ein Leckwarngerät.
,,Und gerade dort, wo es im Keller richtig eng wird, passen die klassischen Haase-Tanks hervorragend rein, da sie wie kellergeschweißte Tanks vor Ort montiert werden“, ergänzt Prinz.
In diesem Jahr hat er das erste Mal beim Haase-Partnertreff teilgenommen und war beeindruckt von der industriellen Verarbeitung in Großröhrsdorf und dem dennoch hohen Aufwand an Handarbeit – etwa bei der Fertigung der Tankdeckel.
Das Geschäft entwickelt sich aus seiner Sicht positiv. ,,Es werden weiter­hin Tanklager saniert – auch unter dem Aspekt der Hochwassersicherheit“, sagt Prinz.
Tanja Schneider-Ziegler, die mit dem Tankservice Ziegler aus dem schwäbischen Mössingen schon seit rund 20 Jahren Haase-Tanks verbaut, kommt immer gern zu den Partnertreffen. ,,Bekannte und neue Kollegen zu sehen, sich auszutauschen, Aktuelles aus erster Hand zu erfahren und in ge­mütlicher Runde zusammenzusitzen“, ist immer wieder ein guter Grund für sie, nach Großröhrsdorf zu fahren.
Und obwohl die Ölheizung unter politischem Gegenwind leidet, seien die Geschäftszahlen der Tankunter­nehmen fabelhaft. ,,Ein Grund ist die Verunsicherung bei den Kunden, die durch die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz noch verstärkt wurde. Viele warten erst mal ab oder entschei­den sich für eine neue Ölheizung samt Tankanlage, um auf der sicheren Sei­te zu sein. Da heute keiner weiß, wie sich die Strompreise entwickeln und ob die Stromversorgung künftig zuverlässig klappt, lassen sich die Kunden von angeblich steigenden Ölpreisen nicht abschrecken“, berichtet Tan­ja Schneider-Ziegler. Hinzu komme, dass noch immer Industriekunden, bei denen vor einigen Jahren Ölanlagen rückgebaut worden, diese nun wieder in Betrieb nehmen oder komplett neu installieren lassen. Dieser Trend hält seit Beginn des Ukrainekrieges an. Al­lerdings überwiegt in ihrer Firma die Zahl der Demontagen deutlich die der Installationen neuer Tankanlagen.
Politik heizt Wandel an
Das politische Thema, das wohl die Haase-Partner am meisten beschäftigt, ist das neue Gebäudeenergiegesetz. Seit Monaten wird darüber gestritten und das letzte Wort ist noch immer nicht gesprochen. Thomas Uber, Geschaftsführer von Bundesverband Behalterschutz und Gütegemeinschaft Tankschutz und Tanktechnik (BBS/GT), widmete sich auf der Haase-Tagung u. a. dem aktu­ellen Stand des GEG. Zentraler Punkt sind dabei die Anforderungen an die neuen Heizungsanlagen, die bereits ab 1. Januar 2024 zu 65 Prozent erneuer­bare Energien nutzen sollen. Dazu gibt es im bisherigen Entwurf des neuen GEG verschiedene Umsetzungsoptionen. Neben Wärmepumpen und -net­zen auch Biomasse (z. B. Holzpellets), grünen Wasserstoff und seine Derivate (wobei noch klargestellt werden muss, was genau darunter verstanden wird) oder Hybridheizungen aus Wärmepumpen und Heizkesseln für Biomasse bzw. gasförmigen oder flüssigen Brennstoffe im Gebäudebestand.
Eine mögliche Technologieöffnung versprechen nach Ubers Einschätzung die Leitplanken der Ampel-Fraktionen zur weiteren Beratung des Gebäudeenergiegesetzes, die offenbar inzwischen in die Gesetzesvorlage eingearbeitet wurden.
Darin wird u. a. betont: ,,Beim Um­stieg auf klimaneutrale Heizungssyste­me sollen die verschiedenen Optionen gleichwertig behandelt werden … Die Erfüllungsoptionen sollen praxistaug­lich sein und Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Die Bedingungen zur Er­reichung des 65 %-Ansatzes werden einheitlich für Neubau und Bestand überarbeitet.“
Außerdem dürfen Heizkessel nach der GEG-Novelle längstens bis zum Dezember 2044 mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Je nach Auslegung eröffne dies und die Fristverschiebung durch die Ver­zahnung des GEG mit den kommuna­len Wärmeplanungen einen längeren Zeitraum und die Option, Schritt für Schritt auf erneuerbare flüssige Brennstoffe umzustellen, so Uber.
Aus Sicht von Thomas Wobst ist dies durchaus ein Grund, um für die kommenden Jahre optimistisch zu sein. Denn Haase hat sich bereits erfolgreich an Modellvorhaben beteiligt, mit denen nachgewiesen werden konnte, dass treibhausgasreduzierte Brennstoffe ohne Einschränkungen praxis­tauglich sind. ,,Unsere GFK-Tanks sind ,Green Fuels ready‘ und können damit ihren Anteil bei der Wärmewende im Gebäudebereich leisten“, ist er sich sicher.
Speziell zu Tanks trifft die GEG-Novelle allerdings keine Aussagen. Der Modernisierungsbedarf der bestehen­den rund fünf Millionen Heizöltank­anlagen im Gebäudebereich bleibt aber für die kommenden Jahre hoch und damit auch das Geschäftspotenzial für die Tankbranche.
Hans-Henning Manz
(Quelle: Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 07-08/2023)

Klare Entscheidung: Heizöl (Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 03/2023)

Bestandssanierung ist das große Thema. Überall kommen die Tankanlagen in die Jahre. Doch an einen Wechsel des Energieträgers denken dabei immer weniger Kunden – und das hat gute Gründe.
Auch in Ostdeutschland kommen immer mehr Heizölverbraucheranla­gen in die Jahre und müs­sen saniert werden. Oft erweist es sich dabei als beste Alterna­tive, weiter bei Heizöl zu bleiben, wie das Beispiel dreier Mehrfamilienhäuser im mittelsächsischen Königsfeld zeigt.
Anfang der 90er-Jahre wurden hier große Batterietankanlagen installiert, mit einem Fassungsvermögen zwi­schen 9.000 und über 10.000 Liter. Die Tanks zeigten inzwischen deutliche Alterungsspuren, es war kein Antihe­berschutz verbaut, die Auffangwannen waren defekt und in einem der Gebäude musste bereits die halbe Anlage stillge­legt werden.
„Daher war unstrittig, hier musste etwas getan werden“, berichtet Britt Zeuner-Nehring vom SD Immobilien- und Hausverwaltungsdienst in Döbeln, die die Objekte betreut. „Und just im richtigen Moment fand ich bei meinem abendlichen Blick ins Facebook die Info von Sebastian Fickert über die Leistun­gen seiner SF Tank- und Umwelttech­nik Sachsen. Ab dann ging alles zügig voran“, erinnert sie sich.
Wie Sebastian Fickert berichtet, arbeitet er bereits über zehn Jahre mit dem GFK-Spezialisten Haase zusam­men. Die Nachfrage nach Heizöltanks hat sich im vergangenen Jahr enorm erhöht und setzt sich weiter fort. Neue Kunden findet er vor allem über die sozialen Netzwerke. Die Interessen­ten stammen aus allen Altersgruppen. Ältere Hauseigentümer tummeln sich ebenso auf Facebook wie viele jüngere Leute, die jetzt von ihren Eltern oder Großeltern Häuser übernehmen oder ein bestehendes Gebäude erwerben und modernisieren. „70 bis 80 Prozent von ihnen bleiben tatsächlich bei Öl. Gründe dafür sind der sichere eigene Energievorrat, die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann und zu welchem Preis man seine Energie einkauft – und nicht zu vergessen: die Voraussetzun­gen im kleinstädtischen und ländlichen Umfeld, wo leitungsgebundene Alter­nativen häufig nicht vorhanden sind“, sagt Fickert. Deshalb wirbt er auch erfolgreich mit dem Argument: „Set­zen Sie auf Sicherheit, lagern Sie Ihren Energiebedarf zu Hause.“ An einem Freitagnachmittag, Ende Januar, hat er zwei Anzeigen auf Facebook geschal­tet und am kommenden Montag lagen schon sieben neue Anfrage auf seinem Schreibtisch. „Alle im Bereich Tank­austausch, nicht eine Demontage“, freut er sich.
Mittlerweile hat die SF Tank- und Umwelttechnik Sachsen (TUS) acht Angestellte und der nächste steht schon in den Startlöchern. Der Ein­zugsbereich erstreckt sich auf Sach­sen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nordbayern. Dafür liegt der Standort am Autobahnkreuz Chemnitz, den die TUS vor kurzem bezogen hat, ideal. Von hier aus ist man in ein bis einein­halb Stunden bei Haase in Großröhrs­dorf, in Halle, Erfurt oder Hof.
Klare Entscheidung
Für die Häuser in Königsfeld zeich­nete sich schnell ab, dass auch hier die Eigentümer dem Öl treu bleiben wollen. Andere Varianten wären un­gleich teurer oder zeitaufwendiger ge­worden. Eine Erdgasleitung hätte erst über mehrere 100 Meter gelegt werden müssen und für eine Pelletanlage pass­ten die Bedingungen in den Kellern der Häuser nicht. „Außerdem muss der Betrieb einer Pelletanlage regelmäßig überwacht werden, es ist bei gleichem Lagervolumen und Platzbedarf öfter Brennstoff nachzuordern und der Per­sonalaufwand ist dadurch höher“, gibt Britt Zeuner-Nehring zu bedenken.
Bei den Ölanlagen ist das Verfahren eingespielt: Die Eigentümer oder Haus­meister melden den Stand an die Haus­verwaltung und die hat dann einige Wochen Zeit, um zu günstigen Markt­konditionen Heizöl zu bestellen. Zeu­ner-Nehring sieht darin tatsächlich ei­nen großen Vorteil, gerade im Vergleich zu den stark gestiegenen Gastarifen.
Kurz vor Weihnachten
Eigentlich wollte sie den Austausch der Anlage erst im Frühjahr durchführen lassen. „Als es dann Mitte Dezember losging, war mir doch etwas mulmig und ich wartete schon darauf, dass sich Bewohner beschweren, weil ihre Hei­zung kalt bleibt“, erzählt sie.
Aber nichts dergleichen passierte. Das dufte auch nicht, befinden sich doch in den Häusern acht, zwölf, bzw. 24 Wohnungen und während die Tanks getauscht wurden, herrschte ordentlich kaltes Winterwetter.
Für Sebastian Fickert ist das kein Problem. Der Umbau war pro Anla­ge innerhalb von drei Tagen erledigt. TUS füllt die Restbestände in externe Tanks, wobei das Öl gefiltert und ge­reinigt wird. Dann wird die Ölhei­zung umgeklemmt und läuft fast ohne Unterbrechung weiter. „In drei Tagen gab es zwei Mal für zehn Minuten kei­ne Heizung. Das hätten wir auch bei minus 20 Grad machen können“, lacht der Tankbauer. Aber er geht immer auf Nummer sicher. Jede Heizung – gera­de ältere Modelle – ist anders und kann beim Umschalten auch mal auf Störung gehen. Dazu hat TUS einen kurzen Draht zum Heizungsbauer.
Der war in Königsfeld nicht nötig. Und so erhielt Britt Zeuner-Nehring nur einen Anruf mit der Meldung, dass die Anlage fertig ist.
Die sechs Batterietankanlagen, die aus zehn oder zwölf oder vierzehn Ein­zeltanks bestanden wurden durch sechs Haase-GFK-Tanks mit je rund zehn Kubikmeter Fassungsvermögen (Nutz­inhalt 9.800 Liter) ersetzt. „Das ist si­cher, schafft sogar Platz in den Lager­räumen, wodurch man bequem rund um die Tanks gehen kann. Dank der guten Sichtbarkeit kann der Füllstand unkompliziert an einer Außenskala ab­gelesen werden“, so Fickert. Und Zeu­ner-Nehring freut sich, dass mit der neuen Anlage auch der Heizölgeruch verschwunden ist. Im nächsten Schritt sollen in den Gebäuden nun noch die Heizkessel modernisiert werden. „Für mich war die Zusammenarbeit einfach top und ich werde TUS gern weiter­empfehlen“, sagt sie.
Eine Gelegenheit dafür dürfte sich noch öfter bieten. Denn wie Haase-Geschäftsführer Thomas Wobst sagt, ist derzeit auch an den guten Verkaufs­zahlen in seinem Unternehmen zu spü­ren, dass die Endkunden bei Öl bleiben. Auch wenn es kaum Neuanlagen gäbe, herrsche in den Bestandsgebäuden ein hoher Sanierungsbedarf.
Hans-Henning Manz
Quelle: Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 03/2023

Wie Kfz-Betriebe Ölabscheider sanieren oder umrüsten können (kfz-betrieb 03/2023, Zeitschrift der bayerischen Innungen des Kfz-Gewerbes)

Altöl ist die Fäkalie der Kfz-Werkstatt. Und der Ölabscheider die Kläranlage. Was aber tun, wenn der nach Jahrzehnten „Schrott“ ist? Wir zeigen drei Beispiele, wie Unternehmen ihre Anlage saniert bzw. auf „Trocken“ umgerüstet haben.
Um bei den eingangs gebrauchten Begrifflichkeiten zu bleiben: Irgendwann war die Kacke am Dampfen. Genauer gesagt stand eines Tages der lokale Abwasserverband – Stichwort „unterer Wasserbehörde“ – bei dem Inhaber eines Kfz-Betriebes im Süden Bayerns auf der Matte.
Angefangen in den Fünfzigern als Tankstelle, mauserte der sich Anfang der Siebziger zum Autohaus. Ein typischer Familienbetrieb: Über die Jahre folgte hier ein Gebäude, da ein Anbau, dort eine Waschhalle. Irgendwann erbte der Sohn die ganze „Anlage“ von seinem Vater.
Zurück zum Abwasserverband. Der hatte letztes Jahr in einem Revisionsschacht, unweit des Firmengeländes, einen Ölklumpen gefunden. Woher der kam, ob vom Autohaus oder einem anderen Einleiter, bleibt offen. Fakt ist: Die Behörde fing bei dem Autohaus das Bohren an. Nicht im Boden, wohl aber in seinen Unterlagen. Zu seinem Glück besaß der Betrieb die, sprich ein Ölabscheider-Wartungsbuch. Schließlich hatte sich der Firmenchef vor einigen Jahren als Sachkundiger für „Leichtflüssigkeitsabscheider“ (Volksmund: Ölabscheider) gemäß DIN 1999/100 qualifiziert und darf/muss seitdem seinen Abscheider selbst überwachen.
Technischer Berater wusste Rat
„Zum Glück hatte ich vor sieben Jahren einen entsprechenden Lehrgang bei Marka, meinem Lieferanten für chemische Kfz-Produkte, gemacht“, berichtet der Kfz-Meister. Auf das Thema Ölabscheider und das entsprechende Qualifikationsangebot sowie den „Makra Quick-Check“ hatte ihn sein Makra-Vertreter aufmerksam gemacht. Die Firma Makra war es auch, die Wasserproben (gemäß DIN EN ISO 9377-2), die der Betrieb regelmäßig nahm, für diesen in einem Labor untersuchen ließ – stets ohne Befund. Diese beiden Fakten und auch die Tatsache, dass der Familienbetrieb ein Bodengutachten, wenn auch aus 2011, vorzuweisen hatte (ebenfalls ohne Befund), retteten dem Kfz-Unternehmen den A … Das große Aber: Eine alle fünf Jahre ällige Generalinspektion seines Ölabscheiders (seit 2003 Pflicht) hatte es nie durchführen lassen. Die war jetzt mehr als fällig. Und prompt stellte sich heraus, dass der alte „Betoneimer“ nach vielen Jahrzehnten schlicht am Ende war.
Die Lösung war ein „Aufsteller“
Ein Neuersatz an selber Stelle kam aus mehreren Gründen nicht infrage. Was also tun? Wie schön öfter in der Vergangenheit griff der Autohausbetreiber in Sachen betriebliche Fragen/Probleme zum Telefonhörer und rief beim technischen Berater seiner Innung bzw. seines Landesverbands an. Der, in Person von Matthias Pfau, klemmte sich dahinter und suchte nach einer geeigneten Sanierungslösung. Und er fand sie in Form eines „Aufstellabscheiders“ aus Edelstahl von der Firma Mall. Der wird anders als ein klassischer Abscheider aus Beton nicht im Boden verbuddelt, sondern oberirdisch aufgestellt. Beim Autohaus Walter „halb unterirdisch“, sprich im Keller.
Denn die komplette Werkstatt ist unterkellert. Hier fand sich schnell eine circa 3 mal 1,5 Meter große Fläche als idealer Platz für solch eine Art Abscheideranlage. Hier stört der VA-Klotz nicht, niemand eckt an ihm an und das Beste bzw. Wichtigste: Hier sitzt er automatisch tiefer als sämtliche abwassereinleitenden Stellen auf dem abschüssigen Betriebsgelände, aber immer noch höher als der alte Abscheider. Der, ordnungsgemäß stillgelegt, fungiert fortan nur noch als Durchfluss zum Kanal.
Das Thema Kosten
Apropos Abfluss: Abgeflossen sind bei den Walters bei der Maßnahme natürlich auch einige Euros, keine Frage. „Rund 13.500 Euro entfielen auf den Abscheider. Das Gros machten aber die Baumaßnahmen aus. Das heißt, wir mussten einen 20 Meter langen Kanal erneuern, und auch unsere ehemalige Waschhalle haben wir im Zuge der Maßnahmen aufwendig überholt und umgebaut“, weiß der Chef des Hauses zu berichten. Wer sich mit Preisen für Ölabscheider auskennt, weiß, dass es auch günstiger geht. Doch solch ein Edelstahl-Aufstellabscheider hält quasi ewig, anders als typische Betonabscheider, die nicht selten bereits nach fünf Jahren durch die erste Generalinspektion rasseln.
Genau davon hatte auch Jürgen Koppenhöfer vom Autohaus Ewald im bayerischen Erding gehört. Als er vor 14 Jahren als Geschäftsführer zu dem Ford-Partner in die Weißbier-Hauptstadt kam, durfte er die Erfahrung machen, die schon viele in Sachen Ölabscheider gemacht hatten. „Ein Bewusstsein für einen solchen und seine Aufgabe für den Umweltschutz ist in zahlreichen Kfz-Betrieben nur rudimentär vorhanden“, sagt Koppenhöfer. Das änderte er in seinem neuen Betrieb umgehend, ließ zwei Mitarbeiter als Sachkundige für eine Abscheider-Eigenkontrolle schulen und umgehend eine Generalinspektion durchführen.
Das dicke Ei
Bei der letzten 2021 überbrachte man ihm prompt die Hiobsbotschaft Nummer eins, die auch Besitzer eines gealterten Automobils bei der HU fürchten: durchgefallen! Die Hiobsbotschaft Nummer zwei: Der Abscheider war gemäß aktueller Vorschriften zu klein geworden, eine Sanierung kam somit nicht infrage. „Doch einen alten Betonabscheider mit seinen konstruktiven Nachteilen durch einen neuen mit konstruktiven Nachteilen zu ersetzen, kam für mich nicht infrage“, definierte Jürgen Koppenhöfer seinen Anspruch an einen Ersatz für das Altteil. „Ich wollte eine dauerhafte Lösung!“
Genau die fand er bei der Firma Haase. „Ich bin zwei Tanks“ prangt in großen Lettern auf jedem der kugelörmigen Fässer, mit dem der schwäbische Spezialist den Öltank-/ Ölabscheidermarkt durchaus revolutioniert hat. Denn ein solches besteht aus doppelwandigem GfK. Dazwischen eingelassen ist eine mehrere Zentimeter starke, mit Harz getränkte Kieselschicht, genannt Polymerbeton. Diese „Sandwich“-Bauweise macht den Haase-Tank extrem stabil bei moderatem Gewicht. Man kann ihn ober- wie unterirdisch aufstellen. Die Nachteile von Kunststoffabscheidern aus PE (mechanische Instabilität, nur einwandig) sind ihm fremd. Ebenso Probleme beim Schacht (einteilig!) und dem Ein-und Ausgangsstutzen. Alle drei sind bei der GfK-Variante dichtungslos mit dem Behälterkörper verbunden. Das macht Undichtigkeiten quasi unmöglich.
Kaum teurer, aber viel wertvoller
„Auch die Tatsache, dass ich den Haase-Abscheider selbst nach Jahren wieder ausgraben kann, ohne dass ein Tropfen Öl dabei austritt oder ich nur ansatzweise Angst haben muss, dass genau das in den vielen Jahren zuvor passiert sein könnte, haben für uns, die wir hier in einem Wasserschutzgebiet sitzen, den Ausschlag gegeben, zu einem Haase-Tank zu greifen“, begründet der Ford-Autohaus-Chef die Abscheider-Wahl. „Und einen Rabatt für Innungsmitglieder hat uns Haase-Vertriebstechniker Michael Graner obendrein vermittelt!“
Innerhalb drei Wochen war die Demontage des 50 Jahre alten und der Einbau des neuen Abscheiders, während laufendem Werkstattbetrieb, – inklusive Sanierung der Ablaufrinne in der Werkstatt und des Ablaufs in der Waschhalle. Und auch bei Autohaus Ewald entfiel ein Großteil der Kosten auf Erd-und Handwerksarbeiten. „Vor dem Hintergrund massiv gestiegener Baustoffkosten ist solch ein Haase-Tank kaum noch teurer“, relativiert Geschäftsführer Koppenhöfer das klassische Argument „ein Betonabscheider ist die günstigste Lösung“.
Besser gleich trockenlegen?
An das bekannte Motto „Was nicht da ist, kann auch nicht kaputtgehen“ erinnerte sich auch Oliver Listle im vergangenen Jahr. Da senkte der „Generalinspekteur“ gegenüber dem Geschäftsführer eines Renault-und Hyundai-Autohaus in Augsburg den Daumen über dessen Ölabscheider. Eine Sanierung hätte reichlich Geld verschlungen, und auch die Einbindung in die Wasseraufbereitungsanlage der Waschanlage kam aufgrund der Tatsache, dass dann ein circa 30 Meter langer Kanal fällig geworden wäre, nicht infrage.
Ergo entschied sich Listle für eine vermeintlich radikale Lösung: Aktuell legt der Betrieb seine Werkstatt abwassertechnisch trocken. Fortan wird eine Sammelrinne kleine bis mittlere Mengen Wasser aufnehmen und der Verdunstung preisgeben. Größere Mengen wird das Listle-Werkstattteam per Bodenreinigungsgerät aufsaugen. Mit diesem wird sie dann auch künftig das „Parkett“ reinigen. „Wir haben den Umstieg auf eine sogenannte trockene Werkstatt zuvor mit den Mitarbeitern besprochen, unsere Beweggründe offengelegt und genau erklärt, was sich künftig ändert“, beschreibt Oliver Listle das Vorgehen. „Es ist wichtig, die Mannschaft bei Veränderungen, die jahrelang gewohnte Abläufe quasi auf den Kopf stellen, mitzunehmen“.
Eine Werkstatt abwassertechnisch trockenzulegen, ist sicher nicht für jeden Betrieb eine Lösung. Denn auch wenn man sich somit seines Abscheiders entledigt hat: Das Schmutzwasser eines Bodenreinigungsgeräts ist kein Abwasser, sondern Abfall und muss gesammelt und entsorgt werden. Das gilt übrigens auch für selbiges aus Radwaschmaschinen. Denn das ist dank der ganzen (Schwer-)Metalle und anderer Stoffe aus der Bremsanlage mal richtig schmutzig Aber das ist schon fast ein Thema für sich.
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GÜTESIEGEL
Lange Zeit – und zum Teil noch immer – wiesen typische Abscheideranlagen aus Beton erhebliche Mängel auf. Nicht selten bereits im Rahmen der ersten Generalinspektion nach fünf Jahren. Um dem schlechten Ruf solcher Anlagen, aber auch generell dem Einsatz ungeeigneter Methoden und Werkstoffe entgegen zu wirken, haben sich in der Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik
e. V. (GET) Unternehmen zusammengefunden, die gemäß dem RAL-Gütezeichen 693 arbeiten. Auf diese Qualitätssiegel sollten Kfz-Betriebe achten, wenn Sie Bau-oder Sarnierungsleistungen im Bereich Abwasser vergeben. Weitere Informationen unter get-guete.de.

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„80 PROZENT DER SCHACHTHÄLSE SIND UNDICHT“
Thomas Lauer, Projektleiter Kfz-Werkstatt-Technik, Göhler Anlagentechnik
Redaktion: In der Vergangenheit fertigte man Leichtflüssigkeitsabscheider fast ausnahmslos als „Betonabscheider“. Weshalb machen diese häufig Probleme?
Thomas Lauer: Viele Anlagen wurden schlicht und ergreifend mangelhaft errichtet. Es wurden Dichtungen weggelassen und falsch montiert, das Erdreich nicht ausreichend verdichtet oder notwendige Betonringe für den Schachtaufbau einfach durch Ziegelsteine ersetzt. Auch bei den Zuleitungen, das heißt den Rinnen innerhalb der Werkstatt und den unterirdischen Rohrleitungen zum Abscheider, treffen wir regelmäßig auf mangelhaft ausgeführte Bauleistungen.
Mein Abscheider hat die Generalinspektion (GI) nicht bestanden. Was tun?
Ein nicht bestandene GI bedeutet nicht zwangsläufig, dass Sie einen neuen Abscheider benötigen. Vielfach können wir undichte Abscheider sanieren. Statt die typischen Beschichtungen der Behälterwände zu erneuern, kommt heutzutage auch das Auskleiden mit sehr haltbarem HDPE oder GFK-Laminat infrage. Oft ist es aber nicht der Behälter an sich, sondern nur der Schachthals, der Probleme bereitet bzw. sich im Rahmen einer GI als undicht erweist. Gerade er lässt sich mittels GfK dauerhaft und zu moderaten Preisen sanieren.
Und was, wenn die Zuleitungen zum Abscheider das Problem sind?
Auch hier gibt es mittlerweile moderne Technologien, mit denen man undichte Rinnen und Rohre sanieren kann, ohne dass Erdarbeiten nötig werden. So lassen sich beispielsweise Rohrleitungen mit einem sogenannten „Partliner“ oft schnell und dauerhaft instand setzen. Bei diesem wird eine mit Epoxidharz getränkte Matte in das undichte Rohr eingebracht. Ein mittels Druckluft aufblasbarer Gummizylinder drückt diese dann gegen die Rohrwand, bis sie ausgehärtet ist, und das Loch oder der Riss ist dauerhaft versiegelt.
Mein Abscheider hat die GI nicht bestanden, da er angeblich nicht mehr groß genug ist. Wie kann das sein?
Prinzipiell berechnet sich die Abscheidergröße – angegeben als „NS“ bzw. „NG“ (Nenngröße) – nicht anhand der möglichen Ölmenge, der Werkstattfläche oder Faktoren, wie viele meinen. Allein die Durchlaufmenge des Abwassers bestimmt die Größe. Sind bei einem Betrieb, wie häufig der Fall, auch Außenflächen in die Abscheideranlage eingebunden, z. B. in Form eines Waschplatzes oder einer Hoffläche, fließt auch das Maß der regionalen (Stark-) Niederschlagsmenge in die NG-Berechnung mit ein. Informationen zu dieser Menge liefert die „Kostra“-Liste vom Deutschen Wetterdienst. Rutscht eine Region in der Liste sozusagen nach oben – analog den Regionalklassen bei der Kfz-Versicherung –, das heißt, gibt es in dieser aktuell mehr und heftigere Niederschläge als früher beim Einbau des Abscheiders, erhöht sich gemäß aktueller Berechnung automatisch die Durchlaufmenge. So kann es vorkommen, dass ein Abscheider zu klein geworden ist.
Was muss ich beachten, wenn ich eine Generalinspektion beauftragen möchte?
Leider gibt es unter den Anbietern für eine GI zahlreiche schwarze Schafe. Wenn Ihnen einen Anbieter am Telefon einen Preis von z. B. 450 Euro für eine GI nennt, ohne dass er Ihre Anlage kennt, sollten Sie hellhörig werden. Denn eine seriöse Preisauskunft ist eigentlich erst nach einer Inaugenscheinnahme derselben und der regionalen Gegebenheiten möglich. Außerdem sollten Sie nur einen Anbieter beauftragen, der nur die Prüfung anbietet. Oder aber die Prüfung, Entsorgung und Sanierung aus einer Hand, aber nur dann, wenn er gemäß § 19 WHG (Wasserhaushaltsgesetzt) zertifiziert ist. Unserer Erfahrung nach sind circa 80 Prozent der Abscheider an den Schachthälsen und/oder der monolithischen Fuge und/oder an den Abscheiderzu-und -abflüssen undicht. Ein seriöser GI-Anbieter wird diese Mängel zuerst beseitigen und dann die Anlage prüfen. So sparen Sie sich mindestens einmal das Entleeren und Neubefüllen. Für ein Abdichten (nicht Sanieren!) besagter Stellen inklusive Prüfung verlangen wir von der Firma Göhler 600 bis 700 Euro. Zudem sollten Sie bzw. der Betrieb, der Arbeiten an Ihrem Abscheider ausführt, darauf achten, dass sämtliche verwendeten Materialien vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) zertifiziert sind.


„SIE SIND VERPFLICHTET, EIN BETRIEBSTAGEBUCH ZU FÜHREN!“
Wo finden Werkstätten Informationen zum Thema Abwasser bzw. rechtliche Vorschriften?
Matthias Pfau: Für Kfz-Betriebe sind vor allem der Anhang 49 (mineralölhaltiges Abwasser) sowie Anhang 40, Metallbearbeitung/Metallverarbeitung (Abwasser aus Lackierereien und mechanischen Werkstätten) der Abwasserverordnung relevant. Grundsätzlich sollte die regional zuständige „untere Wasserbehörde“ (i. d. R. das Wasserwirtschaftsamt bzw. das Landratsamt, die Stadtverwaltung) frühzeitig bei Neu-oder Umbauten bzw. Sanierungen einbezogen werden, um örtliche Sonderanforderungen zu erfüllen. Das Amt ist hier auch die genehmigende Behörde.
Was fordern Behörden heutzutage?
Nach Möglichkeit ist ein abwasserfreier Betrieb anzustreben. Dann jedoch sind Teilewaschanlagen bzw. Bodenreinigungsmaschinen mit einer Kreislaufführung der Flüssigkeit zu nutzen, die fachgerecht entsorgt werden müssen. Fahrzeugwaschanlagen erfordern eine Wasseraufbereitung, um aus betriebswirtschaftlichen wie auch ökologischen Gründen seriös betrieben werden zu können. Zudem dürfen die Abwässer keine organischen Komplexbildner und organisch gebundene Halogene (AOX) enthalten. Vielfach enthalten importierte Reiniger hierzulande aggressive und verbotene Stoffe.
Welche Dokumentationspflichten haben Kfz-Betriebe in Sachen Abwasser?
Sie sind im Rahmen der Genehmigung zur Indirekteinleitung dazu verpflichtet, ein Betriebstagebuch für Abwasser zu führen. Informationen dazu liefern besagter Anhang 49, die Eigenkontrollverordnungen der Länder, die Ministerialerlässe der Länder zur bedarfsgerechten Entsorgung sowie die DIN 1999-100:2016-12. Das Betriebstagebuch dient dazu, alle abwasserspezifischen Kontrollen (monatlich, halbjährlich und fünfjährig) zu dokumentieren sowie wesentliche Informationen zur Technik der Abwasserbehandlung und Abwasserführung sowie den behördlichen Anforderungen abzulegen.
An wen können sich Kfz-Betriebe bei Fragen zu Abscheideanlagen wenden?
Bei der Sanierung oder auch beim Neueinbau einer Abscheideranlage sollten Sie schon bei der Produktauswahl und erst recht beim Einbau grundsätzlich einen erfahrenen Fachbetrieb beauftragen. Allein die Verwendung von nicht ölbeständigen Dichtringen an KG-Rohranschlüssen kann später zu Undichtigkeiten führen, die oftmals nur mit teuren Bodenarbeiten behoben werden können. Auch die technischen Betriebsberater der Innungen und Landesverbände des Kfz-Gewerbes unterstützen Sie mit ihrem Fachwissen beim Thema.

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ECO-STEPS
Mit „Eco-Steps“ bietet der Chemiespezialist Makra als zertifizierter Fachbetrieb gemäß Wasserhaushaltsgesetz bereits seit über 20 Jahren ein modular aufgebautes Konzept zum Abwassermanagement an. Dieses soll Kfz-Betrieben vor allem Rechtssicherheit im Umgang mit ihrer Abscheideanlage geben. Das Konzept bietet unter anderem Umweltseminare mit Sachkundelehrgang an den Standorten Göppingen und Hohenstein-Ernstthal – auf Anfrage auch vor Ort. Durch besonders schnelltrennende und abscheidefreundliche Reinigungschemie möchte Makra zudem Werkstätten unterstützen, vorgeschriebene Grenzwerte im Abwasser einfacher einzuhalten. Denn eine „falsche“ Reinigungschemie belastet nicht nur die Abwässer, sondern führt häufig auch zu Korrosionsschäden innerhalb des Abscheiders.

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Steffen Dominsky
(Quelle: kfz-betrieb 03/2023, Zeitschrift der bayerischen Innungen des Kfz-Gewerbes)

Tanknachfrage legt zu (Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 11/2022)

Heizöl ist derzeit für viele der Energieträger ihrer Wahl, um im kommenden Winter sicher mit Wärme versorgt zu sein. Private Endverbraucher bleiben beim Öl und Unternehmen aktivieren ihre alten Tankanlagen oder bauen neue.
Das Tankschutzunternehmen Wichert aus Alfter im südlichen Nordrhein­-Westfalen hat mit seinen sieben Beschäftigten der­zeit alle Hände voll zu tun – vor allem im gewerblichen Bereich. Auch viele Kommunen nehmen jetzt ihre bereits stillgelegten Öltanks wieder in Betrieb, um eine sichere Reserve für ihre Notstromaggregate zu haben. ,,Oft kleiden wir die Tanks mit Kunststoff-Innenhüllen aus“, berichtet Kai Wichert, der sich mit seiner jahrelangen Berufserfahrung 2015 selbstständig gemacht hat. ,,Ein guter Zeitpunkt“, wie er jetzt mit einem Schmunzeln feststellt. Mit einem kleinen Verteilerfahrzeug beliefert er auch gleich die kommunalen Notstromaggregate mit Heizöl.
Generell gelten aber auch für An­lagen, die unter der Rubrik „Fuel­-Switch“ derzeit in Betrieb gehen, die bestehenden gesetzlichen Regelungen. Selbst wenn vor Ort pragmati­sche Entscheidungen fallen, wird jede Anlage von einem Sachverständigen abgenommen und es gibt Gebiete, in denen Heizölanlagen nicht mög­lich sind. Das ist beispielsweise in Bad Neuenahr-Ahrweiler zu beachten, wo Wichert auch noch über ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe stark eingebunden ist.
Kunden, die heute ihre Heizöltanks erneuern wollen, müssen etwa sechs bis acht Wochen warten. Vor dem Winter wird es also schwierig. Nur bei Notfällen, wenn Tanks defekt sind oder auszulaufen drohen, hilft Wichert sofort. Dann werden andere Aufträge geschoben.
Trotz der hohen Nachfrage können die Projekte aber schnell um­ gesetzt werden, so wie eine gewerb­liche Heizöl-Anlage in Trier. ,,Am 25. Juli ging bei uns die Anfrage ein, Ende September waren die Tanks ver­baut“, sagt Thomas Wobst von Haase Tank. Installiert wurden hier drei oberirdische GFK-Tanks vom Typ K30-165D mit jeweils 16.400 Liter Fassungsvermögen.
Bei allen Tankunternehmen zeigt sich der aktuell steigende Bedarf. ,,Generell hat sich bei uns der Anteil von industriellen Heizöltankanlagen von unter 10 Prozent auf etwa 30 Prozent erhöht. Dabei handelt es sich um die komplette Bandbreite: Nahrungsmittelindustrie, verarbeitendes Gewerbe bis hin zu Wohnungsgenossenschaf­ten“, sagt der Haase-Geschaftsführer.
Viele Kunden rufen bei ihm völlig verzweifelt an – auch private – und wollen möglichst schnell eine Lösung. Nun bleibt abzuwarten, wie lange der Run anhalt und was das kommende Jahr bringt. „Schließlich müssen die Heizöl­anlagen nicht nur installiert, sondern auch befüllt werden und die Logistik-Kapazitäten sind nicht unendlich erweiterbar“, gibt Wobst zu bedenken. Bei Haase ist man jedenfalls flexibel genug, um sich der Marktentwicklung anzupassen. Das haben die vergangenen Monate deutlich gezeigt.
Hans-Henning Manz
(Quelle: Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 11/2022)

Alternativer Brennstoff senkt Emissionen (Sanitär+Heizungstechnik 2/2022)

Altes Haus, moderne Heizung, neuer Energieträger
Runderneuert ist die Technik im Heizungskeller der Fami­lie Seidel in der niedersächsi­schen Gemeinde Wedemark: Eine neue Heizung und ein neuer Heizöltank stehen jetzt dort. Und sogar die Tankfüllung ist etwas Besonderes. Denn das klassische Heizöl wurde mit einem treibhausgasreduzier­ten, flüssigen Energieträger aus Reststoffen kombiniert. So heizen die Seidels schon heute mit dem Brennstoff von morgen. Möglich ge­macht hat das die Pilotinitia­tive „future:fuels@work“.
Vor etwa fünf Jahren hat die Fami­lie das 1963 gebaute rund 160 Qua­dratmeter große Haus gekauft. Seit­dem bringen sie es nach und nach auf Stand und planen auch für die Zukunft weitere energetische Sanie­rungsmaßnahmen. Jetzt war die Hei­zung an der Reihe. Entschieden haben sich Carsten Seidel und seine Familie für eine effiziente Öl-Brennwerthei­zung. Und genau diese Maßnahme machte die Teilnahme an der Aktion „future:fuels@work“ möglich. Die Pilotinitiative hat das Institut für Wär­me und Mobilität (IWO) gemeinsam mit führenden Heizgeräteherstellern für Modernisierer ins Leben gerufen.
Future Fuels reduzieren CO2-Ausstoß um 25 Prozent
Carsten Seidel hat sich erfolgreich um eine Teilnahme beworben und als erste Tankfüllung nach der Moderni­sierung das „grünere“ Heizöl zum Vorzugspreis geliefert bekommen. So spart die Familie ab sofort mehr­fach: Die neue Heizung reduziert den Brennstoffbedarf und so Kosten und CO2-Emissionen. Die Future Fuels im ebenfalls modernisierten Tank redu­zieren den CO2-Ausstoß zusätzlich um weitere 25 Prozent. „Die nahe­zu klimaneutrale Komponente des Brennstoffs wird aus biobasierten Reststoffen wie Altfetten oder Pflan­zen- und Holzabfällen gewonnen“, erklärt IWO-Geschäftsführer Adrian Willig. Die Aktion hat zum Ziel, im praktischen Einsatz zu zeigen, wie eine klimaschonende Wärmeversor­gung mit moderner Heizungstechnik und alternativen Brennstoffen mög­lich ist. Diese neuen Fuels eröffnen den Ölheizungen langfristig sogar eine klimaneutrale Perspektive.
Nach der Heizung sind Fassade, Fenster und Türen an der Reihe
Familie Seidel hat aber noch viel mehr vor, als nur Heizung und Tank zu erneuern. Auf dem Vordach ist bereits eine Photovoltaikanla­ge installiert, die mit 2,5 Kilowatt Spitzenleistung rund 2.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr produ­ziert. Geplant ist eine Erweiterung der Anlage. Außerdem soll die Fassa­de des Hauses nachträglich gedämmt werden und auch der Austausch von veralteten Fenstern und der Ein­gangstür ist vorgesehen. So erneu­ert die Familie ihr Eigenheim nördlich von Hannover nach und nach und ver­bessert den energetischen Stand des Hauses stetig. Und genau das ist dem Eigentümer wichtig: „Die Energie­wende setze ich an und in meinem eigenen Haus gern um“, so Carsten Seidel. „Aber die Maßnahmen müs­sen für mich sinnvoll sein. Daher habe ich mich auch gleich für die Teilnah­me an future:fuels@work beworben.“ Hauseigentümer, die ihre Heizung auf effiziente Öl-Brennwerttechnik umrüs­ten, können sich ebenfalls bewerben. Das Teilnahmeformular gibt es beim Heizungsbauer oder Mineralölhändler sowie über die IWO-Infohotline unter Tel. (06190) 9263435. Mehr Infos dazu gibt es im Internet.
www.zukunftsheizen.de/ffw

(Quelle: Sanitär+Heizungstechnik 2/2022)

Wie aus Bier Energie entsteht (Sächsische Zeitung v. 07.02.2022)

Wie aus Bier Energie entsteht
Die Hochschule Zittau/Görlitz entwickelte eine Hochleistungs-Biogasanlage. Erste Interessenten sind die Eibauer Brauerei und ein Reichenbacher Gewerbegebiet.
Biogasanlagen sind wichtig für die Energiewende. Da sind sich die Experten sicher. Die meisten Anlagen werden mit Gülle oder nachwachsenden Rohstoffen wie Mais betrieben. Es geht aber auch anders.
Die Hochschule in Zittau hat zu dem Thema geforscht und eine Hochleistungs-Anlage entwickelt, mit der nach Auskunft von Dr. Joachim Posselt „Rekordwerte bei der Erzeugung von Biogas aus Reststoffen“ erreicht werden. Reststoffe – das sind beispielsweise Grünschnitt von Kommunen, Rückstände aus der Saftproduktion oder Molke und Spülmilch aus dem Molkereiprozess.
Zweieinhalb Jahre dauerte die Entwicklung der Anlage. Nach Angaben von Joachim Posselt flossen dafür 312.000 Euro, die zu 100 Prozent durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Sachsen gefördert wurden.
Die Anlage der Hochschule erziele bis zu 86 Prozent Methan, erläutert der Wissenschaftler, der unter Federführung von Professor Frank Hentschel zusammen mit Susanne Dittrich an dem Projekt gearbeitet hat. Ermöglicht wird das durch spezielle wabenförmige Strukturen, die eingebaut wurden. Zum Vergleich: Herkömmliche Biogasanlagen erzielen etwa eine „Ausbeute“ von rund 52 Prozent. „Mehr Methan im Biogas ist gleichbedeutend mit einem höheren Brennwert und somit mit einem höheren Energiegehalt“, so Joachim Posselt.
Heizen mit Brauereiabfällen
Aber auch Reste aus der Bierproduktion seien für die Energieerzeugung möglich. Da fallen unter anderem wässrige Hefe und Spülbier an. Aus solchen Resten kann ebenfalls Energie entstehen. „Die erste regionale Brauerei hat bereits Interesse angemeldet und möchte die Anlage noch in diesem Jahr testweise einsetzen“, sagt Joachim Posselt. Dort werden dann Braurückstände verwertet, die bisher energetisch ungenutzt sind und für deren Entsorgung Kosten anfallen würden.
Eine Win-win-Situation sozusagen. Strom und Wärme sollen so erzeugt werden. „Der Clou ist, dass das gefilterte Restwasser frei von Schadstoffen wiederverwendet oder in das Abwassersystem eingeleitet werden kann“, sagt Posselt. Bei einem Dauerbetrieb könnte die Wärme sogar in das Nahwärmenetz eingespeist werden. Heizen mit Brauereiabfällen also.
Julia Böhmer ist schon gespannt. Die Geschäftsführerin der Privatbrauerei Eibau bestätigt gegenüber der SZ, dass bei ihrem Unternehmen die Anlage der Hochschule in den Testbetrieb starten wird. „Hochinteressant“ sei das Thema einerseits aus umweltpolitischen und andererseits aus Kostengründen, so die Brauerei-Chefin. Wann das Projekt genau startet, kann sie noch nicht sagen.
Anlage könnte bei Entwicklung von Gewerbegebiet helfen
Auch für Reichenbach gebe es bereits Interesse an dem System, wie Norbert Döring, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Forschungsgesellschaft für dezentrale Energiesysteme (Gedes) mit Sitz in Mengelsdorf, sagt. Der Verein gehört neben der Firma Haase Tank GmbH, Großröhrsdorf, der Bautzener Firma Covac-Elektro und Automation GmbH sowie der Rublic+Canzler GmbH Heidenau zu den vier Projektpartnern, durch die die Hochschule die Anlage im Technikumsmaßstab entwickeln und in Betrieb nehmen konnte. Norbert Döring sagt, dass möglicherweise bei der Entwicklung eines Gewerbegebietes für Reichenbach eine solche Biogasanlage in die Infrastruktur eingebunden werden könnte. Es gebe Ideen, das Gelände eines Landwirtes dafür zu nutzen. Doch festgezurrt ist das noch nicht.
Sicher dagegen für die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Hochschule ist, dass das Methan bei dem von ihnen entwickelten Verfahren in sehr viel kürzerer Zeit als bei herkömmlichen Biogasanlagen erzeugt wird. „Diesen Vorteil wollen die Forscher in einen weiteren Joker verwandeln: Durch die Industriepartner wird aktuell eine transportable Container-Anlage gebaut“, sagt Joachim Posselt. Dadurch könne die Anlage bei Interessenten und möglichen Kunden zum Testen eingesetzt werden – so, wie das bei derBrauerei Eibaugeplant ist.

Constanze Junghanß
(Quelle: Sächsische Zeitung v. 07.02.2022)

Natürlich heizen (Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 10/2021)

Bekannt für seine Heizöltanks hat Haase auch für Pellets die passenden Behalter aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Ein solcher trat jetzt seine Reise nach Berchtesgaden an.

Strahlender Sonnenschein, ein­drucksvolles Alpenpanorama – der Nationalpark Berchtesgaden hat dem neuen Pellet-Tank van Haase einen standesgemäßen Empfang be­reitet. Von Großröhrsdorf bei Dresden bis in den südlichen Zipfel Deutsch­lands hat der Tank eine echt roman­tische Reise zurückgelegt. Die letzte Etappe führte über den Königssee di­rekt zur Nationalpark-Infostelle St. Bartholomä – einem umgebauten ehe­maligen Jägerhaus.
Mitten in der Natur sollte natürlich auch mit erneuerbarer Energie geheizt werden. Daher sorgt hier ab dem kom­menden Winter eine Pelletheizung des österreichischen Heiztechnikherstel­lers ETA für wohlige Wärme. Gelagert werden die kleinen Presslinge in ei­nem Erdtank aus hochwertigem GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff). Das Material zeichnet sich nicht nur durch absolute Korrosionsfreiheit, Formsta­blität und Alterungsbeständigkeit aus. Es ist, für einen überfahrbaren Tank, auch vergleichsweise leicht. Selbst der in Berchtesgaden eingesetzte dreiwan­dige Tank hat nur ein Eigengewicht von 3,5 Tonnen. ,,Das war ein wichtiger Aspekt, denn sonst hätte der notwen­dige Transport per Schiff nicht reali­siert werden können“, sagt Haase-Ge­schaftsführer Thomas Wobst.
Sein Unternehmen nutzt schon seit einigen Jahren die Erfahrungen aus dem Erdtankbereich für Pellet-La­gerbehälter. Diese gibt es sowohl als be­geh- wie befahrbare Variante jeweils in zwei Größen – mit einem Nutzinhalt von 9 oder 14,4 Kubikmeter. In der Nationalparkverwaltung kam das größe­re Modell zum Einsatz. Damit können etwa 9,3 Tonnen Pellets gelagert wer­den, was rund 4.500 Litern Heizöl ent­spricht.
Um eine elektrostatische Aufladung zu verhindern, sind die Innenwande der Tanks mit einer elektrisch leitfä­higen Oberfläche versehen. Die Tanks können auch bei hohem Grundwasser­stand eingebaut werden. In solchen Fällen wird beim Einbau mit geringem Aufwand eine Auftriebssicherung in­stalliert. Das war in diesem Fall aller­dings nicht nötig, wie Christoph Mai­er vom Staatlichen Bauamt Traunstein berichtet.
Der Tank wurde in einer fast vier Meter tiefen Grube versenkt. Das hat weitere Vorteile, die gerade für die Pelletlagerung wichtig sind. Dank des Erdeinbaus lässt sich eine frostsiche­re Lagerung sicherstellen. Außerdem tragen die nur minimalen Temperatur­schwankungen dazu bei, die Bildung von Kondenswasser im Behälter zu minimieren.
Die Erdarbeiten dauern in der Re­gel etwa einen Tag. Der Tank selbst ist dann in zwei bis drei Stunden verfüllt. Geliefert werden die Pellets ebenfalls per Schiff über den Königssee in Big­bags zu 800 bis 1.000 Kilo. Auf dem Landweg ist St. Bartholomä nur über steile Steige erreichbar, auf denen ge­übte Wanderer durch die Berge bis zum ehemaligen Jägerhaus gelangen.
„Aus unserer Sicht ist der Einbau sehr gut gelaufen, sagt Ulf Dworsch­ak, Ansprechpartner bei der Natio­nalparkverwaltung Berchtesgaden für den Bereich Naturschutz und Pla­nung. ,,Durch die abgelegene Lage gab es nicht viele Möglichkeiten mit ech­ter Bioenergie zu heizen. Öl oder Gas schieden ohnehin aus und auch eine Wärmepumpe war für das Objekt un­geeignet. Hackschnitzel kamen vom Handling her nicht in Frage. Pellets las­sen sich weitgehend wartungsarm und automatisch anwenden und sie sind dabei nicht nur das Handlichste, sie entsprechen auch den Anforderungen an unsere EMAS-Zertifizierung.“ Unter anderem der Energieverbrauch und die dabei eigesetzten Produkte müs­sen den Kriterien des Eco-Manage­ment and Audit Schemes – kurz EMAS und auch bekannt als EU-Öko-Audit – standhalten.
Für die Qualitätssicherung der Pel­lets sorgt eine besondere Ausgestal­tung der Austragung, die durch eine Saugentnahme von oben – einem soge­nannten „Maulwurf“ – realisiert wird. Der Pelletvorrat wird bei dieser Ent­nahmeart von oben nur wenig bewegt. Das verhindert unnötigen Abrieb und trägt zur sicheren Funktion der gesam­ten Heizanlage bei. Damit die Absaug­sonde ihre Aufgabe optimal erfüllen kann und nicht „abkippt“, wird sie re­gelmäßig einmal am Tag automatisch angehoben. Dieses Comfortmodul er­höht damit die Zuverlässigkeit und Be­triebssicherheit der Anlage.
Da der Tank mit einem Mannloch ausgestattet ist, kann das Entnah­mesystem jederzeit erreicht und bei Bedarf beispielsweise zur Wartung aus dem Tank entnommen werden. Auch die Reinigung und die Pellet-Beschi­ckung erfolgen über diesen Einstieg. Per Schaufellader werden die Pellets einfach aus den Bigbags in den Pellet­tank geschüttet.
„Wir waren froh, dass wir einen Erdtank gefun­den mit großer Öffnung gefunden ha­ben, den man von oben befüllen kann und nicht nur über einen Anschluss eines Silofahrzeuges“ erinnert sich Christoph Maier.
Nun steht einer warmen Infostel­le in den kommenden Wintern nichts mehr entgegen. Im Tank lagert ein Energievorrat für eine ganze Heizsai­son und der Kessel bringt mit seinen 32 kW Heizleistung gemütliche Tem­peraturen in das Gebäude, auch wenn es draußen ordentlich schneit und der Königssee mit Eis bedeckt ist.
Hans-Henning Manz
(Quelle: Brennstoff+Mineralölrundschau 10/2021)

Haase Tank GmbH unterstützt Klimaschutz im Heizungskeller (Rödertal-Anzeiger 27/2021)

Mittelständischer Tankspezialist engagiert sich bundesweit für den Ein­satz von treibhausgasreduzierten flüssigen Brennstoffen.
Nicht warten auf politische Vorgaben, sondern handeln. Das ist die bes­te Variante, um den Klimaschutz im Gebäudebereich voranzubringen. Dies dachte auch Familie Seidel, als sie beschloss, ihr 1963 gebautes Einfamilienhaus im niedersächsischen Wedemark energetisch komplett zu sanieren.
Dazu wurde die Technik im Heizungskeller einmal runderneuert. Neben einer neuen Öl-Brennwertheizung steht dort nun ein moderner, standortgefertigter Tank aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) – hergestellt von der Firma Haase aus Großröhrsdorf und installiert von dem regionalen Haase-Partner, der Team Tanktechnik aus der Nähe von Hannover. Das entscheidende aber ist der Tankinhalt: Hier wird erstmals ein „grünes“ Heizöl verwendet, das zu 33 Prozent aus einer nahezu klimaneutralen Komponente besteht, hergestellt aus biobasierten Rest­stoffen wie Altfetten oder Pflanzen- und Holzabfällen. Damit sparen die Seidels gleich mehrfach: Mit der Öl-Brennwerttechnik verringert sich der Heizölverbrauch und damit die Energiekosten. Das „grüne“ Heizöl reduziert auBerdem die CO2-Emissionen bei der Verbrennung um rund 25 Prozent.
Unterstützt werden die SanierungsmaBnahmen und die Verwendung des flüssigen Zukunfts-Brennstoffes durch die Pilotinitiative „future:fuels@work“, die das Institut für Wärme- und Mobilität (IWO) aus Hamburg gemeinsam mit führenden Heizgeräte- und Tankherstellern für Modernisie­rer ins Leben gerufen hat.
„Mit unserem Tank wurde nun die erste Anlage im Rahmen dieser bundesweiten Aktion ausgestattet“, berichtet Haase-Geschäftsführer Tho­mas Falkenbach. „Wir werden die lnitiative mit weiteren Tankanlagen unterstützen.“
Der Grund: Haase will mit seinen Partnern zeigen, dass treibhausgasreduzierte flüssige Brennstoffe in der Praxis, in heute verfügbarer Heiz-­ und Tanktechnik reibungslos funktionieren.
„Mit unserem Beitrag arbeiten wir in mehrfacher Hinsicht für die Zukunft: Es gilt jetzt alle Optionen zu nutzen, die CO2-Emissionen im Heizungskeller zu senken. Das sind wir unserer Umwelt schuldig. Aber wir denken dabei als mittelständisches Unternehmen auch an unsere Aufgabe als Arbeitgeber in der Region. Nur mit tragfähigen Konzepten können wir wettbewerbsfähig bleiben und nachhaltig wirtschaften. Klimaschutz und soziale Verantwortung gehören für uns zusammen“, so Falkenbach. Er empfiehlt Hauseigentümern, die ihre Heizung auf effiziente Öl-Brennwerttechnik umrüsten wollen, sich bei „future:fuels@work“ zu bewerben. Das Teilnahmeformular gibt es beim Heizungsbauer oder Mineralölhändler sowie über die IWO-Hotline unter Tel. (06190) 9263435. Mehr lnfos dazu sind auf www.zukunftsheizen.de/ffw zu finden.
„Je mehr Leute positive Erfahrungen mit CO2-reduziertem Heizöl machen, umso schneller gehen die Emissionen nach unten“, ist Falkenbach überzeugt.

(Quelle: Rödertal-Anzeiger 27/2021)

Mit Speichern Abwärme effizient nutzen (Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 02/2021)

Abwärme zu nutzen ist sinnvoll und effizient. Oftmals muss dies jedoch sofort geschehen, da die Temperaturniveaus nicht sehr weit auseinanderliegen und die Verluste durch
eine Speicherung zu groß wären. Großtechnische Speicherungen sind daher selten. Der Wärmespeicherspezialist Haase hat aber auch dafür eine Lösung gefunden.

Wie kann man Abwärme großtechnisch nutzen? Bisher ist dies meist nur direkt möglich – beispielsweise durch Einspeisung in ein Wärmenetz oder durch die unmittelbare Wiedernutzung mittels Wärmeübertrager, etwa bei Lüftungsanlagen mit Warmerückgewinnung. Speicher spielen da eine eher untergeordnete Rolle. Denn Abwärme hat meist nur eine geringe Energieleistung. Mittels Schichtenladeeinheit kann sie dennoch genutzt werden. Der Wärmespeicherspezialist Haase aus Großröhrsdorf bei Dresden hat eine solche Lösung entwickelt. Dabei wird bei der Beladung durch den unteren Absaugteller das kalte Wasser abgesaugt, erwärmt und in die Schichten des Speichers geleitet – je nach Temperaturniveau. lm Gegenzug wird bei der Entladung durch den oberen Absaugteller die heißeste Was­serschicht angesaugt, abgekühlt und wieder in den Schichtenkreislauf gebracht. Damit kann sich das kühlere Wasser des Rücklaufs im unteren Teil des Schichtenspeichers sammeln und aufwärmen. Für die Nutzung von Ab­wärme, die ja in der Regel nicht sehr hochtemperaturig ist, ist ein solches System ideal.
Das erkannte auch die Firma Greif Textile Mietsysteme in Berlin-Hohenschönhausen, einer der größten und modernsten Hotelwäsche-Betriebe Deutschlands. Hier dient ein riesiger, 79 Kubikmeter fassender Zylinder von 4,40 Meter Durchmesser und 6,80 Meter Höhe von Haase als Speicher für die Abwärmenutzung. Diese wird aus dem Abwasser der Waschstraßen und dem 4 Megawatt leistenden Dampfkessel, den zwei Druckluftkompressoren, die kontinuierlich eine Abwärme von 65 °C erzeugen, und dem Rücklauf der 300 kW starken Gebäudeheizung mit etwa 60 °C gesammelt. Damit erfolgt die Brauchwassererwärmung der fünf Industrie-Waschstraßen.
Im ersten Schritt wird das Abwasser in einem 10 Kubikmeter großen Flachbodentank gesammelt. Dabei wird die Temperatur des Brauchwassers van 12 °C auf 45 °C angehoben. Anschlie­ßend strömt es in den Wärmespeicher und wird hier bis 60 °C erwärmt – der fürs Waschen von Bettwäsche nötigen Wassertemperatur.
Über 1.000 Euro weniger pro am Tag!
Dadurch wurde die Installation eines neuen Dampfkessels überflüssig, der sonst das Brauchwasser van 12 °C Lei­tungstemperatur auf die 60 °C benötigte Waschtemperatur gewährleistete. Die Effizienz des vorhandenen Dampf­kessels stieg auf 95 Prozent. Täglich können so für etwa 17.500 kWh Wär­mekosten eingespart werden. Bei einem Gaspreis von gut 6 Cent je kWh sind das 1.050 Euro – jeden Tag!
Doch das ist noch nicht das Ende. In einer weiteren Ausbaustufe soll allein die Abwärme die Brauchwassertemperatur auf 55 °C anheben, was Einsparungen von etwa 25.000 kWh täglich ermöglicht.
Neben der Energieeffizienz hat diese Lösung noch eine Reihe weiterer Vorteile. Da Haase mit glasfaserver­stärktem Kunststoff – kurz: GfK – baut, können im Prinzip beliebig viele Flan­sche an der Speicherhülle zur Ein- und Ausspeisung angebracht werden. Das wiederum ermöglicht eine zielgenaue Einspeisung der einzelnen Abwärmequellen in die jeweils benötigten Niveaus des Schichtenspeichers. Die internen Wärmetauscher aus Edel­stahlwellrohren machen diese Möglichkeit noch effizienter und verhin­dern zudem Kalkablagerungen – ein Problem bei jedem Pufferspeicher, der in stark kalkhaltigen Wassergegenden steht.
Zudem sind die Brauchwasser- und Abwärmequellen komplett getrennt. Deswegen kann es zu keiner Ver­schlammung kommen. Auf ein Aus­dehnungsgefäß, wie es sonst bei Puf­ferspeichern oder Flächenheizungen nötig ist, kann hier verzichtet werden. Soll das Brauchwasser auch als Trink­wasser genutzt werden, verhindern das hohe Temperaturniveau und das Durchflussprinzip eine Legionellenbildung.
Derartige Abwärmeprojekte lassen sich fast überall anwenden. Haase rea­lisierte solche Projekte schon in Tisch­lereien, Fleischereien, Bäckereien, Eisengießereien und in der Nahrungs­mittelindustrie.
Zwei Speicher im Edelstahlwerk
Bei den Edelstahlwerken Schmees in Pirna gelang es etwa, mittels zweier Pufferspeicher den Bedarf an Heizgas um 95 Prozent zu reduzieren – mehr als vorher errechnet. Zwei unterir­dische Pufferspeicher mit insgesamt 28.600 Litern speichern die bei der Gussveredelung anfallende etwa 70 kW betragende Abwärme und geben sie bei Bedarf in den Heiz- und Warmwasserkreislauf des Verwaltungsgebäudes ab. Auch hier wurde die Abwärme bis­her nicht genutzt.
Abwärme von Servern heizt Duschwasser
Der sächsische Tankspezialist kann mit dieser Technologie aber noch ganz andere Abwärmequellen erschließen und überhaupt erst nutzbar machen. Ein Beispiel dafür ist die Abwärme aus Serverparks, wie bei der Stadtreinigung Hamburg (SRH). Dort dient nun die bisher ungenutzte Abwärme aus dem Serverraum der Erwärmung von Dusch- und Trinkwasser. Auch die Hei­zungsanlage profitiert davon. Im Gegenzug wird die bisher energetisch sehr aufwändige Kühlung der Server deutlich erleichtert.
Möglich wurde dies ebenso durch einen Haase-Großspeicher mit einem Durchmesser von 4,40 Metern und einer Höhe von 2,80 Metern. Er kann 30.000 Liter Wasser fassen und sammelt rund um die Uhr die Wärme für die Duschen, die täglich zwischen 13 und 15 Uhr am stärksten von den gut 500 Mitarbeitern genutzt werden. Diese Lösung spart den SRH jedes Jahr 500.000 kWh Heizenergie ein. Allein damit kann der Warmwasserbedarf ganzjährig über das Rechenzentrum gedeckt werden. Im Sommer kann deswegen die Heizung komplett stillgelegt werden.
Frank Urbansky
(Quelle: Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau 02/2021)

Wie Haase Tank dem Gegenwind trotzt (Dresdner Neueste Nachrichten 04.04.2020)

Der Großröhrsdorfer Mittelständler profitiert ganz und gar nicht von den gegenwärtigen politischen Weichenstellungen.
Und doch stecken die Verantwortlichen des Unternehmens den Kopf nicht in den Sand. Ganz im Gegenteil.
Ja, es gibt auch in Zei­ten des Coronavirus noch andere Probleme. Probleme, über die man gern mal mit jemandem reden möchte -zum Beispiel mit dem sächsischen Finanzminister. Gesagt, getan – und so besuchte Hartmut Vorjohann (CDU), der seit Dezember 2019 dieses Amt bekleidet, in der vergangenen Woche die Haase Tank GmbH in Großröhrsdorf. Es war – wie so oft vermittelt vom Landtags­abgeordneten Aloysius Mik­wauschk (CDU)- die erste Stippvisi­te des noch relativ „frischgebacke­nen“ Ministers in der Region östlich von Dresden, quasi sein Antrittsbesuch in Ostsachsen. „Mal raus aus der Käseglocke Dresden“, wie Fi­nanzminister Vorjohann selbst die Sache kommentierte.
Und zu sehen bekam der Finanzminister bei Haase Tank einiges, doch noch mehr bekam er zu hören. Geschaftsführer Thomas Falken­bach ist mit der gegenwärtigen Energiepolitik, die aus seiner Sicht falsche Anreize setzt, nämlich alles andere als zutrieden. So kann er bei­spielsweise nicht verstehen, „warum die Gasheizung gegenüber der Ölheizung nicht nur bevorteilt, sondern auch noch mit Milliardensummen subventioniert wird.“ Und das, obwohl Erdgas ebenso klimaschädlich sei wie Öl. „Das Ziel der Klimaneutralität steht. Aber mit Erdgas lässt sich das angesichts der dadurch verursachten Methanemissionen nicht erreichen.“
Nun könnte man diese Argumentation angesichts der Tatsache, dass die Haase Tank GmbH ihr Geld in der Vergangenheit mit Öltanks verdient hat, als klassische Lobbyarbeit abtun; allerdings wäre dies wahrscheinlich zu kurz gesprungen. Denn Thomas Falkenbach sieht nicht nur sein Unternehmen, sondern auch die Bevölkerung in den ländlichen Regionen gegenüber den Städten benachteiligt: „“Die Menschen auf dem Land haben oft keine bezahlbare Alternative zu flüssigen Brennstoffen“ erklärt er. Die Verteufelung des Öls gehe so weit, dass viele Menschen glaubten, die Ölheizung werde bald verboten. Doch dem ist nicht so: „Bestehende Ölheizungen können weiter betrieben werden – auch über das Jahr 2026 hinaus“, stellt der Geschäftsführer der Haase Tank GmbH klar.
Ob der sächsische Finazminister bei dieser Problematik tatsächlich und unmittelbar helfen kann, darf bezweifelt werden. Jedoch kann er tun, was alle Politiker tun können – das Anliegen weitertragen und Türen öffnen. „Traditionsreiche mittelständische Unternehmen wie Haase Tank machen Sachsen stark und schaffen die wirtschaftliche Basis, die der Freistaat benötigt“, erklärt Hartmut Vorjohann. Und das auch unter ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Denn: „Zur­ Zeit weht der Wind aus allen Richtun­gen, nur nicht von hinten“, wie Vertriebsleiter Thomas Wobst betont.
Haase Tank reagiert auf die einzig denkbar richtige Art darauf: Nicht mit Jammern, sondern mit Weiterentwicklung. „Wir haben unseren Umsatz in den vergangenen sechs Jahren fast verdoppelt. Das konnte nur mit neuen Ideen, ge­zielten lnnovationen und einer breiten Produktpalette gelingen“, so Geschaftsführer Thomas Falken­bach: So habe man aus dem Lebenselixier des Unternehmens – glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) – eine Vielzahl von Erzeugnissen ent­wickelt, die den Öltank wenigstens teilweise ersetzen können. Dazu zählen unter anderem Öl- und Fett­abscheider, Auskleidungen sowie Wärmespeicher. Letztere werden in Lander wie die Philippinen, Sri Lanka oder Singapur exportiert.
Und das derzeit unvermeidliche Coronavirus? „Ja, es betrifft auch uns. In diesem Jahr sind bereits drei bedeutende Messen abgesagt worden – für uns die wichtigsten Gelegenheiten, Kontakte zu knüpfen“, wie Thomas Falkenbach berichtet. Die Messe HAUS in Dresden hatte nur zwei Drittel der üblichen Besu­cherzahl, und gegenwärtig bangt man um die für Mai geplante IFAT Entsorga in München. 40.000 Euro investiert Haase Tank in die Teilnahme, die Verträge sind geschlossen. „Wenn die auch ausfällt, das wäre wirklich ein Schlag ins Kontor“, be­kennt der Geschäftsführer. Doch auch dann muss es weitergehen…
Uwe Menschner
(Quelle: Dresdner Neueste Nachrichten 04.04.2020)

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